Madonna, haben wir viele Italiener in München. Aber die meisten bereiten, was angeblich und wahrscheinlich wirklich der deutsche Kunde wünscht. Penne mit Gorgonzola, Mozzarella mit Kirschtomaten, Tagliata mit Rucola. Von der Vitalität der italienischen Regionalküche, wie sie der Guide Osterie d’Italia beschreibt, selten etwas zu spüren.
Bei Roberto Careri ist das anders. Erstens ist sein Alimentari Trinacria kein Ristorante, sondern eine Mischung aus Lebensmittelgeschäft und winziger Trattoria. Zweitens ist aus innenarchitektonischer Sicht die Mischung aus sizilianischen Folklorezitaten und großformatigen Schwarzweißfotos der Märkte Palermos genial. Und drittens gibt’s täglich nur zwei primi, die in lupenreinem sicilianu an der Schiefertafel angeschrieben sind. Die Rezepte, die der Padrone in seiner offenen Küche kocht, kriegst Du in der Metropole von Trinacria (Sizilien) auch nicht authentischer. Roberto ist ein Meister arabisch-mediterraner Aromen wie pasta con le sarde mit Rosinen, Wildfenchel und Pinienkernen und kocht die Rezepte seines palermitanischen Stadtteil Zisa nach, der von einem 1000-jährigen sarazenisch-normannischen Palast überragt wird. Dazu kannst Du Wein von beschlagnahmten Mafia-Gütern trinken.
Trinacria, München, Balanstr. 25, Mo-Fr bis 16 Uhr geöffnet